Liebe Gemeinde!
Was ist „normal“ in Bezug auf Familie? Wenn Vater, Mutter und zwei Kinder zusammen leben? Oder ist es auch „normal“, wenn zwei Mütter mit drei Kindern von unterschiedlichen Vätern zusammen leben? Was ist „normal“ in Bezug auf Herkunft? Wenn jemand in Münster lebt und in Sendenhorst, Rosenheim oder Schlesien geboren wurde? Oder ist es auch „normal“, wenn Menschen, die hier leben, in Aleppo, Kandahar oder Lagos geboren wurden? Ist es „normal“ wenn ein Junge ein Mädchen liebt? Oder ist es auch „normal“ wenn ein Junge einen Jungen liebt? Ist es „normal“ wenn ein Jugendlicher mit kurzen blonden Haaren, der gerne Fußball spielt und wie ein Junge aussieht, dann auch ein solcher ist? Oder ist es auch „normal“, wenn Jugendliche sich ihrer geschlechtlichen Identität nicht sicher sind? Wer zu einer Mehrheit gehört, der oder die merkt oft gar nicht, wie durch alltägliches Reden und Handeln die Menschen ausgegrenzt oder verletzt werden, die vermeintlich nicht „normal“ sind. Dabei hat jede und jeder von uns Merkmale oder Eigenschaften, mit denen er oder sie zu einer Minderheit gehört. Was ist also schon „normal“? Auch die kirchliche Verkündigung hat an vielen Stellen gemeint definieren zu müssen, was „normal“ oder „erlaubt“ oder „angemessen“ ist. Das ist deshalb schon verwunderlich, weil Jesus vieles getan und gesagt hat, aber eben nicht, dass wir „normal“ sein sollen. Und er ist eben auch nicht bzw. nicht nur zu den „Normalen“ seiner Zeit gegangen, zur Mehrheit, zu denen im Mittelpunkt, sondern im Gegenteil: Sein besonderes Augenmerk galt denen am Rand: den Kranken, den Armen, den Kindern, den Fremden. „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan,“ sagt Jesus in der Rede zum Weltgericht. Wenn Ihnen also das nächste Mal jemand begegnet, der ihnen fremd ist, die so ganz anders aussieht, der keine Manieren hat (er hat welche – es sind nur andere) oder die sich komisch anstellt – sortieren sie die Person nicht gleich in eine Schublade ein, weil sie vermeintlich nicht „normal“ ist. Denn „normal“ sollte doch sein, jeden Menschen anzunehmen, so wie er oder sie ist, mit allen Ecken und Kanten, den scheinenden und den dunklen Seiten, ohne Rücksicht auf Herkunft, Hautfarbe oder Religion,
meint Ihr Pastoralreferent Hendrik Werbick.
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